Neues EU-Projekt: Stadtnahe Freiflächen erhalten
Geowissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU)
koordinieren das neue Interreg-Europe-Projekt "RENATUR - Improving
regional policies to better protect natural heritage of peri-urban open
spaces". Gemeinsam mit sechs weiteren Partnern in Europa möchte das
Projekt auf die Bedeutung von Freiflächen an den Stadträndern aufmerksam
machen und vorhandene Politikinstrumente weiterentwickeln, die eine grüne
Infrastruktur fördern und die biologische Vielfalt stärken. Über einen
Zeitraum von vier Jahren stellt der Europäische Fonds für Regionale
Entwicklung dafür insgesamt 1,27 Millionen Euro bereit.
Europaweit wachsen Großstädte, während das Land verlassen wird. Damit
einher geht ein Verlust von Freiflächen in den Städten, aber auch am
Stadtrand, etwa durch Kläranlagen, Industriegebiete oder Einkaufscenter.
Das schadet nicht nur der biologischen Vielfalt und der Luftqualität in
den Städten und im stadtnahen Umland, sondern verringert auch die
Lebensqualität der Bewohner. "Mit dem Projekt RENATUR möchten wir
Bewusstsein für die vielfältige Bedeutung von stadtnahen Freiflächen für
Mensch und Natur schaffen", sagt Dr. Marcin Spyra vom Institut für
Geowissenschaften und Geografie der MLU und Leiter des Projekts.
RENATUR hat daher zum Ziel, diese Flächen als Naturerbe zu erhalten und
Politikinstrumente zum Schutz der stadtnahen Natur weiterzuentwickeln.
Damit soll der Verlust der Artenvielfalt und die Versiegelung verringert
werden. Außerdem soll einer Zerstückelung von Ökosystemen entgegengewirkt
werden. Die grüne Infrastruktur soll Teil der Stadtplanung werden. "Wir
versprechen uns als Ergebnis konkrete Handlungsstrategien für die
Politik", so Spyra. In den Prozess sollen auch politische Akteure und
Anwohner einbezogen werden.
Das interdisziplinäre Projekt ist im November mit einem Kickoff-Meeting
mit den Projektpartnern aus Belgien, Deutschland, Polen, Slowenien,
Spanien und Ungarn gestartet. Neben Universitäten sind auch Agenturen für
Landentwicklung und regionale Entscheidungsträger wie das Ministerium für
Landesentwicklung und Verkehr in Sachsen-Anhalt beteiligt. Die MLU erhält
mit fast 380.000 Euro den größten Anteil der Fördergelder.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Nica Claudia Calò
Institut für Geowissenschaften und Geographie
Nachhaltige Landschaftsentwicklung
Telefon: +49 345 55-26065
E-Mail: nica.calo@geo.uni-halle.de
Arten der Pressemitteilung:
Forschungs- / Wissenstransfer
Forschungsprojekte
Sachgebiete:
Geowissenschaften
Gesellschaft
Politik
Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.interregeurope.eu/renatur/ Link zur Projektseite
Freiflächen erhalten