Wir sollten den Wiesengrund schützen: “Mehr Raum für die Natur in unserem Leben” - Die EU-Biodiversitätsstrategie für 2030
“Die jüngsten Ausgangsbeschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie haben uns den Wert städtischer Grünflächen für unser physisches und psychisches Wohlbefinden vor Augen geführt. Zwar wurde der Schutz einiger städtischer Grünflächen verstärkt, im Wettbewerb um Land haben Grünflächen jedoch meist das Nachsehen, da der Anteil der in städtischen Gebieten lebenden Bevölkerung weiter zunimmt.”
Zitat aus der
Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen:
EU - BIODIVERSITÄTSSTRATEGIE für 2030
Deutschland schützt seine besonders wertvollen Gebiete zum Erhalt der Arten und Lebensräume zu wenig: siehe EU-Klage gegen Deutschland.
Zusätzliche neue Vorgaben: Nach der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 müssen zum Schutz der biologischen Vielfalt mindestens 30% der Landflächen unter Schutz gestellt und ergänzend Ökosysteme wiederhergestellt werden.
In Deutschland sind ca. 18% der Landfläche als Natura-2000-Schutzgebiete oder als Naturschutzgebiete ausgewiesen. In Bayern weisen ca. 13% diesen Schutz auf. In Erlangen liegt der Anteil bei 5%. Landschaftsschutzgebiete, die in Bayern ca. 30% der Landesfläche bedecken, sind u. E. viel zu schwach geschützt, sonst wären nicht am laufenden Band Ausnahmen vom Verbot der Bebauung oder Änderungen zu beklagen.
Fazit: Es sind deutschlandweit und insbesondere bayernweit noch zahlreiche weitere Lebensräume zum Schutz der biologischen Vielfalt und zugunsten der „Natur als stärkste Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel“ unter strengeren Schutz zu stellen.
Dazu gehört in Erlangen mindestens eine große Fläche: der Erlanger Wiesengrund. Er kann gleichzeitig als Vernetzungsstruktur und Korridor wirken:
Der Erlanger Wiesengrund zwischen Dechsendorfer und Büchenbacher Damm ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt zu ca. 50% als wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen eingestuft. Anteilig sind es “Potentialflächen”, die also ein Entwicklungspotential aufweisen, zum Teil sind die Flächen bereits nach Bundesnaturschutzgesetz (§30) geschützt. Das Regnitztal kann mit seiner linienhaften Struktur einen ökologischen Korridor (Biotopverbund) bilden, um eine genetische Isolierung zu verhindern und die Migration von Arten zu ermöglichen und gesunde Ökosysteme zu erhalten und zu verbessern. Unter anderem verläuft hier auch das große Naturschutzprojekt „Sandachse Franken“.
Der Erlanger Wiesengrund ist so wertvoll, er sollte deutlich nachhaltiger geschützt werden. Z.B. ist er bereits als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, d.h. es besteht ein Verbot der Bebauung! Ein strengerer Schutz bedeutet für uns: keine Ausnahme für ein massives Betonbauwerk! Der Wiesengrund sollte zudem unter EU-weiten Schutz nach EU-Biodiversitätsstrategie gestellt werden, was in der Vergangenheit versäumt wurde.
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