Reaktivierung der Aurachtalbahn voranbringen !

 

Der StUB-Ast vom Erlanger Bahnhof nach Herzogenaurach (blau) und die Aurachtalbahn (grün).

 

Derzeit läuft eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Aurachtalbahn. Sie wurde von der Herzogenauracher Bürgerinitiative Pro Aurachtalbahn angestoßen und von der Stadt Herzogenaurach in Auftrag gegeben. Das Ergebnis soll Ende Januar vorliegen. Erste Zwischenergebnisse zeigen: Die Reaktivierung ist bis Erlangen Hauptbahnhof technisch und betrieblich machbar. Sie könnte viele Umsteiger für den ÖPNV gewinnen. Die für eine Reaktivierung geforderten Fahrgastzahlen werden weit übertroffen.

Doch Oberbürgermeister Dr. Janik will die Aurachtalbahn nicht: Schon bevor die Ergebnisse dieser Studie feststehen, fordert er nun den Erlanger Stadtrat auf, sich zum Projekt zu positionieren: Die im Dezember vorgelegte Beschlussvorlage sieht vor, alle weiteren Untersuchungen/Prüfungen abzulehnen und das Projekt nicht weiter zu unterstützen. Damit würde schon die aufkeimende Möglichkeit einer Reaktivierung gleich wieder im Keim erstickt. Im Erlanger Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss wurde der Beschluss wegen vieler ungeklärter Fragen vorerst verschoben. Wegen einer Fristsetzung seitens der Stadt Herzogenaurach wird das Thema aber Ende Januar vermutlich erneut auf die Tagesordnung kommen.

Wir fordern: Der Erlanger Stadtrat muss dringend die Reaktivierung der Aurachtalbahn voranbringen (Forderung Nr. 7 unseres Forderungspapiers).

Die Reaktivierung stillgelegter Bahntrassen ist eine besonders nachhaltige, weil ressourcenschonende Art und Weise, den ÖPNV auszubauen. Die ökologischen und ökonomischen Vorteile der Aurachtalbahn liegen auf der Hand:

  • Vorhandene Trasse – minimaler Flächenverbrauch

  • Keine neue Zerschneidung von Landschaft

  • Keine Großbauwerke (Brücken und Dämme vorhanden)

  • Geringe Investitionen (ein Zehntel der Kosten der StUB)

  • Erschließung der größten Arbeitgeber (Siemens, Schaeffler)

  • Machbarkeit und Verkehrspotenzial belegt

In der wissenschaftlichen Studie zum Erlanger Klimanotstand steht: “Die Klimakrise erfordert es, jegliches Handeln auf Klima- und Ressourcenwirksamkeit zu überprüfen …” (S. 95). Vorgeschlagen wird ein Paradigmenwechsel nach dem Motto “die Umgestaltung des Vorhandenen, das Verschwinden des Überflüssigen, die Vermeidung von Aufwand, die Reduktion von Energie und Material“ (S. 36).

Ein Hauptziel der StUB ist es, die Stadt Herzogenaurach an den Schienenverkehr anzubinden. Wir denken: Aus Gründen der Ressourceneffizienz ist für diese Teilstrecke die Aurachtalbahn klar zu priorisieren. Der StUB-Ast von Erlangen Bhf nach Herzogenaurach mit seinen Brücken (Regnitztal und A3 bei Haundorf) und Unterführungen (Güterhallenstraße und Autobahn A73) ist unverhältnismäßig ressourcenintensiv.

Viele Argumente in der städtischen Beschlussvorlage halten wir für vorgeschoben. So z.B. die Aussage "Der Zuschussgeber hat sich bereits eindeutig zur ausschliesslichen Bezuschussung der StUB positioniert". Das haben wir anders gehört: Ministerialrat Dr. Wunsch, der 2019 in die Alternativenprüfung im Raumordnungsverfahren zur StUB mit einbezogen war, sagte 2020 bei einer Videokonferenz der BI Pro Aurachtalbahn mit dem Bayerischen Verkehrsministerium: “allerdings müsse schon die Region darüber entscheiden, was sie will.” Entscheidend für den Fördermittelgeber ist also üblicherweise das Votum und der Wunsch einer Region, welche(s) Projekt(e) gefördert werden soll(en).
Warum die beiden Bürgermeister Dr. Janik (Erlangen) und Dr. Hacker (Herzogenaurach) die Reaktivierung nicht wollen, wie die Aurachtalbahn mit der StUB und auch mit der Ortsumfahrung Niederndorf zusammenhängt und wer alles für oder gegen die Aurachtalbahn ist, erklären wir hier.

Weitere Links:

Präsentationen zur Machbarkeitsstudie:

Technische Machbarkeit

Betriebliche Machbarkeit

Potenzialanalyse

Mehr Informationen zur Aurachtalbahn:

BI Pro Aurachtalbahn

Christine Höfer-Kliesch