Ökologisch sinnvolle Alternativen zur jetzt geplanten StUB-Trasse:

Es gibt sehr gute Alternativen, die Verkehrswende ressourcenschonender und damit zukunftsorientierter umzusetzen, als mit der jetzt geplanten StUB-Trasse. Zudem stünde es der Politik weiter offen, die StUB in einer weniger aufwendigen Form voranzutreiben, falls die jetzt geplante Trasse im Bürgerentscheid am 9. Juni abgelehnt würde:

  • Aurachtalbahn nach Herzogenaurach statt StUB-Westast: Ein Projektziel der StUB ist die Wiederanbindung Herzogenaurachs an den Schienenverkehr. Dieses Ziel könnte mit der Reaktivierung der Aurachtalbahn wesentlich ressourcenschonender erreicht werden. Die größten Trassenbauwerke der jetzt geplanten StUB ließen sich damit vermeiden. Die Aurachtalbahn würde zudem auch den Ort Niederndorf entlasten, für den es nach der Ablehnung der Südumfahrung eine Alternative braucht. Zusätzlich bestünde mit der Aurachtalbahn die Möglichkeit, zukünftig auch Güterverkehr über die Schiene abzuwickeln.

  • StUB von Nürnberg nach Erlangen plus Ostast: Aufgrund der 2022 geänderten Förderbedingungen könnte die StUB auch ohne den Abschnitt Richtung Herzogenaurach (Westast) realisiert werden. Auch der Ostast könnte weiter geplant werden. Diese Varianten hielten wir für sinnvoll, allerdings auch nur bei einer weitgehenden Führung auf bestehenden Straßen.

  • Busse für den Erlanger Westen: Für die flächige Erschließung der westlichen Stadtteile Erlangens hat die jetzt geplante StUB-Trasse unseres Erachtens keinen Vorteil. Im Gegenteil: Durch den Wegfall einiger Buslinien würde das Angebot von Direktverbindungen sogar reduziert. Hier sollte besser das Bussystem ausgebaut werden. Ggf. wären langfristig zwei Straßenbahnenlinien über die beiden bestehenden Dämme sinnvoll.

  • Busse für die Herzo Base: Der Herzogenauracher Stadtteil Herzo Base ist deutlich einfacher an die Aurachtalbahn anzuschließen (rund 2 km Luftlinie innerorts) als an die StUB (rund 8 km bis ins Erlanger Zentrum mit mehreren “Hindernissen”, die nur mit hohem Ressourcenaufwand/Flächenverbrauch zu überwinden sind): A3, Ackerland bei Haundorf/Häusling/West III, Kanal, Regnitztal, A73, ICE-Trasse). Die Herzo Base sollte wie ganz Herzogenaurach mit einem attraktiven Bussystem an die Aurachtalbahn angeschlossen werden.

Zusätzlich sollten alle Maßnahmen der Mobilitätswende, die auf bestehender Infrastruktur oder mit geringerem Aufwand umsetzbar sind, so rasch wie möglich angegangen werden:

  • Busverkehr ausweiten (E-Busse): Engere Taktung / Neue Linien / Fernverbindungen

  • ÖPNV-Tarifsystem günstig und übersichtlich gestalten

  • Mitfahrgelegenheit/Ridesharing (wie z.B. uRyde) und Carsharing fördern

  • Dem Fuß- und Radverkehr in der Stadt sofort mehr Raum geben (Verkehrsberuhigung, Radstraßen, Fußgängerzonen, Spielstraßen)

  • Statt auf ein Großprojekt auf viele kleine Maßnahmen setzen.

Keinesfalls darf ein ressourcen- und zeitaufwendiges Großprojekt die vielen anderen, weniger aufwendigen und rasch umsetzbaren Maßnahmen aufhalten, so wie es derzeit bei der StUB der Fall ist.