Verändertes Mobilitätsverhalten nach Corona?

So schrecklich die Situation für uns alle in Corona-Zeiten insgesamt ist: Vielleicht könnte uns das verordnete Innehalten ja sogar zum Nachdenken und Umdenken anregen!

Zur Zeit schieben sich weder über Büchenbacher, noch Dechsendorfer, und auch nicht über den Herzogenauracher Damm schier endlose Blechlawinen. Viele Firmen entdecken die Errungenschaften der modernen Technik für sich und ihre Mitarbeiter. Mancher stellt fest, dass er/sie überhaupt nicht mehr zwangsläufig jeden Tag den weiten Weg ins die Büro fahren muss. Dass sich viele Aufgaben auch von Zuhause aus erledigen lassen. Homeoffice, Telefonschalten und Videokonferenzen machen das möglich – quer über alle Länder und Kontinente hinweg. Willkommen in der neuen Welt! Sicherlich kommt das nicht für jeden in Frage. Aber ist es nicht toll, dass das überhaupt funktioniert?!

Irgendwann werden wir Menschen hoffentlich auch die schweren Corona-Zeiten überstanden haben. Wir könnten dann einfach wieder weitermachen, wo wir vor Corona-Zeiten aufgehört haben. Müssen wir aber nicht! Wir könnten auch aus dieser weltweiten Krise lernen.
Zum Beispiel, dass wir eingetretene Pfade verlassen dürfen, ohne dass unsere Welt auf dem Kopf steht.

Jeder, der zwei oder drei Tage pro Woche zuhause arbeitet, schont seine Nerven im Straßenverkehr, spart Geld, und das persönliches (Frei-)Zeitkonto profitiert davon. Es gäbe auch weniger Abgase und weniger Lärm. Es wäre der erste Schritt zu einer echten Verkehrswende. Und es wäre ein riesiger Gewinn für das Klima, für die Natur. Weltweit. Unser wunderbarer Planet könnte aufatmen! Und tut es schon jetzt.

Wir als Bürgerinitiative geben die Hoffnung nicht auf, dass auch unsere Stadtmütter und –väter erkennen, dass wir Erlanger ja doch ganz gut mit den drei bereits vorhandenen Trassen über den Wiesengrund zurechtkommen. Weil wir in der Krise gelernt haben, Arbeit neu zu denken. Weil es Wichtigeres und Existenzielleres gibt als gigantische Bauprojekte. Weil wir erkennen, dass uns Solidarität und gegenseitiger Respekt mehr verbinden als alle Straßen der Welt. Weil wir begreifen, dass uns ein „Größer, schneller, weiter“ eben gar nicht weiter bringt.
Und nicht zuletzt, weil wir Tag für Tag erfahren können, wie sehr uns der Wiesengrund dabei hilft, diese außerordentlichen Zeiten zu meistern. Vielleicht wird uns endlich klar: Die Erde kann ohne uns. Wir aber können nicht ohne sie.

Nachtrag am 16..07.2020

“Etwa 54 Prozent der Unternehmen in Deutschland wollen auch nach der Corona-Pandemie Homeoffice stärker etablieren, das ergab eine Studie des ifo-Institus in Zusammenarbeit mit LinkedIn.“

„Der Konzern will nach den positiven Erfahrungen mit mobilem Arbeiten in der Corona-Pandemie auch in Zukunft stark auf Homeoffice und Co. setzen und schlägt dafür konkrete Pflöcke ein. Ein aktueller Vorstandsbeschluss soll es im Konzern zum weltweiten Standard machen, dass rund 140.000 Mitarbeiter künftig an zwei bis drei Tagen pro Woche mobil arbeiten können.“

Siemens macht Homeoffice für 140.000 Mitarbeiter möglich

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