Bund Naturschutz gestaltet neue Brücke über den Wiesengrund, anstatt sie zu verhindern

Die Kreisgruppe Erlangen des Bund Naturschutz (BN) hat durch eine Abstimmung im Vorstand entschieden, die Planung der StUB-Trasse über die Wöhrmühlbrücke „konstruktiv zu begleiten“. Dies gab der BN Ende Januar per Pressemitteilung bekannt.

Damit schluckt der BN-Vorstand endgültig die Kröte einer neuen Betonbrücke über den Wiesengrund - ohne seine Mitglieder zu befragen. Das wollen nicht alle Mitglieder so hinnehmen. Sie haben deshalb einen Antrag auf Abstimmung in der Mitgliederversammlung inkl. einer ausführlichen Begründung gestellt.

Leider wurde die Mitgliederversammlung und damit auch eine mögliche Abstimmung wegen der Corona-Beschränkungen auf voraussichtlich November 2020 vertagt. Somit plant der BN aktuell weiter an der Brücke, anstatt sie zu verhindern. Dazu veranstaltet er nun am kommenden Mittwoch 10. Juni 2020 eine Online-Diskussion.

Wir denken:

Die Mitgestaltung an der Brücke ist kontraproduktiv. Die Brücke IST das Problem.

Die neue Brücke über den Wiesengrund ist der markanteste Ausdruck dessen, dass die StUB durch den Bau einer extra Trasse kein Verkehrs-WENDE-Projekt mehr ist, sondern wieder ein weiteres von vielen WACHSTUMs-Projekten auf Kosten der Natur. Durch den geplanten Bau drei neuer Autobahnquerungen, einer über 1,5 km langen Betontrasse durch das Regnitztal und aufwendiger tunnelartiger Unterführungen in der Stadt, sowie durch die Rodung mehrerer hundert Meter geschützten Bannwaldes und viel Verbrauch von Wiese und Ackerland entsteht für das globale Klima ein enormer Schaden, der bis zur Erreichung der 1,5°C-Grenze nicht mehr wettgemacht werden kann. Damit ist die StUB mit dieser Trasse für das Erreichen des 1,5°C-Ziels nicht förderlich, sondern hinderlich. Wenn die StUB als STRASSEN-Bahn ihre Vorteile für Natur und Klima ausspielen soll, dann gehört sie vorrangig auf die STRASSE.